Die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland liegt auf Rekordniveau. Grund dafür ist die zugespitzte Lage am Arbeitsmarkt (Stichwort Fachkräftemangel), die den qualifizierten Beschäftigten vielfach Chancen zum Wechsel ermöglicht. Zudem sind immer weniger Menschen emotional an ihren Arbeitergeber gebunden und mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Viele leiden unter zu hoher Arbeitsbelastung, was sowohl auf chronischen Personalmangel, als auch auf hohe Krankenstände zurückzuführen ist. Insbesondere in Branchen mit starken Personalengpässen, wie der Pflege, sind auch die Krankheitstage der Beschäftigten hoch. Ein gesundes Betriebsklima ist unabdingbar.

Aber oft sehen viele Betriebe den Ausweg zur Entlastung in der Fachkräftegewinnung von außen. Dabei vergessen sie jedoch, dass sie auch innerhalb ihrer Organisation die Arbeitsbedingungen beeinflussen und ein gesünderes Betriebsklima gestalten können. Nicht nur zur Entlastung der eigenen Belegschaft, sondern auch, um für zukünftiges Personal attraktiv zu sein.

„Wer sich wohlfühlt, bleibt“

Aus der Organisationspsychologie ist schon lange bekannt, dass Mitarbeitende, die sich in der Organisation wohlfühlen, stärker intrinsisch motiviert und an den Arbeitgeber gebunden sind und damit mehr Leistung erbringen. Die Betriebe, die besonders auf das Wohlergehen ihrer Belegschaft achten, werden daher der Konkurrenz einen Schritt voraus sein. Nach dem Motto „wer sich wohl fühlt, bleibt“, nimmt das Wohlbefinden der Mitarbeitenden eine zentrale Rolle in der Fachkräftesicherung in heutigen Zeiten ein.

Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz geht dabei weit über die reine Fürsorgepflicht des Arbeitgebers hinaus. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) umfasst es alle Aspekte des Arbeitslebens, von der Qualität und Sicherheit der physischen Umgebung und der Arbeitsorganisation, bis hin zum Betriebsklima und der psychischen Gesundheit.

© Christina @wocintechchat

Die gute Nachricht ist: Unternehmen können das Wohlbefinden ihrer Belegschaft durch verschiedene Maßnahmen, sowohl auf individueller als auch organisationaler Ebene, beeinflussen. Herausfordernd insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe ist, dass es zusätzlicher Ressourcen bedarf. Jedoch auch mit kleinen Schritten kann bereits viel erreicht werden, wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht.

Eine Sache, an die jeder Betrieb arbeiten kann, ist das Betriebsklima. Dies betrifft die Art der Zusammenarbeit. Wie gehen Führungskräfte und Beschäftigte miteinander um? Gibt es genug Wertschätzung und Feedback? Gibt es eine gemeinsame Basis des Vertrauens? Diese und weitere Aspekte wirken sich unmittelbar auf das Wohlbefinden der Beschäftigten aus und bestimmen somit nachhaltig den Betriebserfolg.

Gesunde Führung als Schlüsselfaktor für gesundes Betriebsklima

Ein zentraler Ansatzpunkt zur Stärkung des Betriebsklimas, ist die Rolle der Führungskraft. Zahlreiche Studien belegen, dass das Führungsverhalten, die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden in hohem Maße beeinflusst – Sowohl positiv, als auch negativ. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Angestellte verlassen nicht ihre Arbeitgeber, sondern ihre Chefs“. Sich als Führungsperson dieser Verantwortung bewusst zu sein, ist der erste Schritt hin zu einer gesunden Führung.

Folgende Kompetenzen bieten erste Anhaltspunkte für Führungskräfte, die ein gesundes Betriebsklima gestalten wollen:

Selbstführung

Gesunde Führung fängt bei der Führungskraft selbst an. Wie gehen Sie mit sich und Ihrer eigenen Gesundheit um? Respektieren Sie Ihre Grenzen? In Ihrer Position haben Sie eine Vorbildfunktion, durch die Sie einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Verhalten Ihrer Mitarbeitenden haben. Deswegen können Sie damit anfangen, ihr Verhalten zu reflektieren und der eigenen Gesundheit eine höhere Priorität einräumen. Ein Beispiel kann sein, Pausenzeiten einzuhalten und sich im Falle einer Krankheit auszukurieren, bevor sie wieder zur Arbeit gehen.

Vertrauen

Für ein gesundes Arbeitsklima ist Vertrauen das A und O. Sie als Führungskraft können das Vertrauen innerhalb ihres Teams stärken, indem Sie den Mitarbeitenden Verantwortung übertragen und damit deren Handlungsspielraum erweitern, ohne ständige Kontrolle einzufordern. Eine offene und transparente Kommunikation sowie verbindliche Aussagen erhöhen ebenfalls das Vertrauen in Sie. Außerdem fördert der persönliche Austausch innerhalb des Teams die Vertrauensbasis, weshalb Sie dafür aktiv Zeit einräumen sollten, beispielsweise in Form von regelmäßigen Teamrunden.

Wertschätzung

Für das psychische Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden ist Wertschätzung und Anerkennung unabdingbar, da es ein menschliches Grundbedürfnis befriedigt. Die Basis dafür bildet das ehrliche Interesse an der Person, ihrer Fähigkeiten, Bedürfnisse und Leistungen. Wertschätzung wird häufig mit Lob verbunden. Dies gehört definitiv dazu – Sie können Wertschätzung aber beispielsweise auch ausdrücken, indem Sie die Mitarbeitenden bei schwierigen Fragen miteinbeziehen und Interesse an ihrer Meinung zeigen.

Zuhören

Als weitere Führungskompetenz zur Förderung eines gesunden Betriebsklimas gilt schlicht und einfach das Zuhören. Erkundigen Sie sich nach dem Wohlbefinden bei Ihren Mitarbeitenden. Dies kann über eine Mitarbeiterbefragung geschehen oder über persönliche Gespräche und Beobachtungen. Gehen Sie auf einzelne Mitarbeitende zu, wenn Sie das Gefühl haben, es stimmt etwas nicht. So können Sie bei auftretender Überforderung schnell gegenlenken und ein gesundes Betriebsklima fördern.

Unser Angebot

Fachkräftesicherung fängt von innen an – wir unterstützen Sie gerne dabei, erste Maßnahmen zur Stärkung eines gesunden Betriebsklimas zu identifizieren und umzusetzen.

Quellen:
Fisher, C.D. (2010). Happiness at Work. International Journal of Management Reviews, 12(4), pp.384–412. https://doi.org/10.1111/j.1468-2370.2009.00270.x.

Gallup (2023). Engagement Index 2022 Germany. [online] gallup.com. Washington, D.C.: Gallup Inc. Verfügbar unter: https://www.gallup.com/de/472028/bericht-zum-engagement-index-deutschland.aspx [abgerufen am 05.10.2023].

Gregersen, S. (2013). Führungsverhalten – Auswirkungen auf die Gesundheit. [online] bwg-online.de, Hamburg: BGW, pp.129–134. Verfügbar unter: https://www.bgw-online.de/resource/blob/53296/d3f483896689ae869e54713af0688d9c/fuehrung-gesundheit-gesundheitsreport-neu-data.pdf [abgerufen am 05.10.2023].

Hildebrandt, S., Dehl, T., Zich, K. and Nolting, H.-D. (2023). Gesundheitsreport 2023 – Analyse der Arbeitsunfähigkeiten, Gesundheitsrisiko Personalmangel: Arbeitswelt unter Druck. [online] dak.de. Hamburg: DAK-Gesundheit. Verfügbar unter: https://www.dak.de/dak/download/dak-gesundheitsreport-2023-ebook-pdf-2615822.pdf [abgerufen am 05.10.2023].

INQA (2023). Gesund führen: 10 Tipps für Führungskräfte. [online] inqa.de. Verfügbar unter: https://www.inqa.de/DE/wissen/gesundheit/physische-und-psychische-gesundheit/gesund-fuehren-10-tipps-fuer-fuehrungskraefte.html [abgerufen am 05.10.2023].

International Labour Organization (2009). Workplace well-being. [online] Ilo.org. Verfügbar unter: https://www.ilo.org/safework/areasofwork/workplace-health-promotion-and-well-being/WCMS_118396/lang–en/index.htm [abgerufen am 05.10.2023].

Nielsen, K., Nielsen, M.B., Ogbonnaya, C., Känsälä, M., Saari, E. and Isaksson, K. (2017). Workplace resources to improve both employee well-being and performance: A systematic review and meta-analysis. Work & Stress, 31(2), pp.101–120. https://doi.org/10.1080/02678373.2017.1304463.

Vincent-Höper, S. (2018). Gesund und erfolgreich führen – Informationen für Führungskräfte. [online] vbg.de. Hamburg: VBG. Verfügbar unter: https://www.vbg.de/SharedDocs/Medien-Center/DE/Broschuere/Themen/Gesundheit_im_Betrieb/Gesund_und_erfolgreich_fuehren.pdf?__blob=publicationFile&v=8 [abgerufen am 05.10.2023].

Können digitale Hilfsmittel das Wohnen im Alter sicherer machen? Welche digitalen Möglichkeiten gibt es bereits? Wie wirken sich KI und Digitalisierung auf hilfebedürftige Menschen und deren betreuende Personen aus? Welche Kompetenzen brauchen Seniorinnen und Senioren, aber auch beruflich Pflegende, um für den digitalen Wandel in der Pflege gerüstet zu sein? Diese und viele weitere Fragen führten den Landesseniorenrat Brandenburg zu einer Veranstaltung auf den Bildungs- und Innnovationscampus Handwerk der Handwerkskammer Potsdam in Götz.

Als Projektpartnerin im Zukunftszentrum Brandenburg hat die HWK Potsdam dort einen Showroom eingerichtet. Dieser macht digital unterstützte Pflege der Zukunft greifbar und zeigt neue Möglichkeiten des Handwerks in der Pflege auf.

Perspektiven und Bedarfe Älterer kennenlernen

Das Zukunftszentrum Brandenburg berät und begleitet vornehmlich kleine und mittlere Unternehmen beim digitalen, demografischen und ökologischen Wandel. Dafür ist der Austausch und die Vernetzung mit anderen Akteuren wichtig. Neben der Besichtigung des Showrooms boten die Kolleginnen und Kollegen des Zukunftszentrums den Seniorenvertreterinnen und -vertretern ein vielfältiges Programm. Es gab Vorträge, Diskussionen und kleinen Workshops zum Ausprobieren von digitalen Tools, die im Kontext der Pflege Anwendung finden. Für das Zukunftszentrum ergaben sich dadurch wichtige Einblicke, um auch die Sichtweisen und Bedarfe älterer Menschen näher kennenzulernen und aufzunehmen. Dies ist zum einen wichtig, wenn der Einsatz digitaler Unterstützung in der Pflegearbeit künftig an Bedeutung gewinnt. Zum anderen hat dies auch Auswirkungen auch auf das Handwerk. Beispielsweise berät das Handwerk Menschen zu digitalen Hilfsmitteln in Wohnräume und baut diese ein.

Die einführende Keynote zur Frage „Wie können digitale Hilfsmittel zum selbstbestimmten Wohnen im Alter beitragen?“, führte gleich zu angeregten Diskussionen. Dabei wurden beide Seiten mit neuen Perspektiven rund um Fragen zu Autonomie im Alter oder Ethik bei der Digitalisierung bereichert.

Keynote zum sicheren Wohnen im Alter

Kompetenzentwicklung fördern – Teilhabe erhalten

Das Ausprobieren einer App zur Sturzprophylaxe oder das Einrichten einer altersgerechten Wohnung mittels Virtual Reality zeigte den Seniorinnen und Senioren digitale Möglichkeiten auf. Diese Lösungen ermöglichen Selbstbestimmtheit, Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe auch im Alter.

Es wurde jedoch auch kritisch auf die Pflege der Zukunft geschaut. In einer interessanten Diskussionsrunde tauschten Seniorinnen und Senioren ihre Gedanken zu Möglichkeiten und Herausforderungen aus. Vor allem die Unsicherheiten, die Digitalisierung und fortschreitende Entwicklung künstlicher Intelligenz mit sich bringen, erfordern größere Anstrengungen an die Kompetenzentwicklung Älterer. Der Abbau von Hemmschwellen im Umgang mit digitalen Pflege-Anwendungen durch Kompetenzaufbau trägt dazu bei, dass auch in Zukunft die Partizipation von Älteren und eingeschränkten Menschen an digitalen Entwicklungen sichergestellt werden kann. Zudem schafft dies auch Vertrauen und Akzeptanz für die Nutzung digitaler Tools in der Pflegearbeit.

Diskutiert wurden Ansatzpunkte, wie der Kompetenzaufbau aus Sicht der Vertreter*innen vom Landesseniorenrat gelingen kann:

  • Sensibilisierung der verwendeten Sprache, die oft von ‚digital Natives‘ geprägt wird und an den Erfordernissen Älterer vorbeigeht.
  • individualisierte, bedarfsgerechte Schulungsangebote von ‚Senioren für Senioren‘, die beispielsweise dabei helfen können die Technik besser zu verstehen.

Kommunikation ist wichtig

Die Ausführungen machen die Bedeutung der Kommunikation im Kontext der Digitalisierung der Pflege deutlich. So können Aufklärung, Transparenz und Ausprobieren zu einem sichereren Umgang mit digitalen Angeboten führen. Zudem kann die Entscheidungskompetenz bei der Auswahl von digitalen Angeboten gestärkt werden. Sicher auch eine wichtige Perspektive für zukünftige Anforderungen an Pflegekräfte, die ältere Menschen dabei begleiten können.

Landesseniorenrat - VR Brille ausprobieren

Digitalisierung bringt Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich

Die Teilnehmenden aus dem Landesseniorenrat waren sich einig, dass die Digitalisierung in der Pflege viele Chancen bietet. Denn sie kann für mehr Sicherheit sorgen und ein länger selbstbestimmtes Leben unterstützen und dadurch Pflegekräfte entlasten. Sie bringt in diesen Punkten jedoch auch Herausforderungen mit sich. So ist es ein schmaler Grad zwischen Unterstützung und Kontrolle durch digitale Tools. Ein Spagat zwischen Erhalt der Autonomie der Pflegebedürftigen und deren gleichzeitig höhere Sicherheit.  Hier wird deutlich, dass beim Thema Digitalisierung in der Pflege nicht nur die Pflegekräfte im Fokus stehen sollten. Vielmehr geht es im Sinne der zwischenmenschlichen Interaktionsarbeit in der Pflege auch um die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Pflegeempfangenden.

Wird also nicht aus den Augen verloren, dass es neben wichtigen finanziellen und personellen Faktoren in der Pflege ALLE beteiligten Menschen sind, die bei den technischen Entwicklungen mitgenommen werden müssen, dann können digitale Hilfsmittel in Zukunft zu mehr Qualität im Leben Älterer führen und die Pflege in vielen Punkten revolutionieren. Das Zukunftszentrum Brandenburg verfolgt bei der Beratung und Qualifizierung von Mitarbeitenden, egal welchen Alters, diesen Grundsatz.

Wir danken dem Landesseniorenrat für die wertvollen Impulse.

Nach einer Sommerpause findet auch in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder unser regelmäßiges Veranstaltungsformat „Zukunftsdonnerstag“ statt. Der Zukunftsdonnerstag ist ein interaktives Angebot zu spezifischen Themen rund um den digitalen, demografischen und ökologischen Wandel. Alle zwei Wochen informieren wir in einer 1-stündigen Online-Veranstaltung über zukunftsweisende Themen für Ihre Arbeit im Unternehmen.

Hier finden Sie alle Themen und Termine für unsere Zukunftsdonnerstage von August bis Dezember 2023 im Überblick:

31.08. 14:00 – 15:00 Uhr – Das papierarme Büro im Unternehmen
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14.09. 11:00 – 12:00 Uhr – Unternehmensinterne Nachhaltigkeit: Der Anfang der Nachhaltigkeit
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28.09. 13:00 – 14:00 Uhr – Mitbestimmung in der Digitalisierung – quo vadis?
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12.10. 14:00 – 15:00 Uhr – Erfolgreicher Einsatz von ChatGPT & Co. in Ihrem Unternehmen
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26.10. 09:00 – 10:00 Uhr – 5 Tipps für einen erfolgreichen Social-Media Auftritt
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09.11. 11:00 – 12:00 Uhr – Effektive digitale Zusammenarbeit für agile Teams
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23.11. 14:00 – 15:00 Uhr – Künstliche Intelligenz – Chancen und Potenziale im eigenen Unternehmen entdecken und nutzen
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07.12. 15:00 – 16:00 Uhr – Von schwindender Arbeitsmoral bis zur 4-Tage-Woche – Haben wir heute keine Lust mehr zu arbeiten?
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Für Sie, Ihre Kolleg*innen oder unterwegs – Die Programmplanung „Zukunftsdonnerstag August bis Dezember 2023“ als Übersicht und Download!

Das Finden neuer Auszubildenden stellt zunehmend eine große Herausforderung dar. Daher ist es als Ausbildungsbetrieb wichtig, neue Wege der Ansprache von potenziellen Auszubildenden zu gehen. Insbesondere digitale Kanäle wie Social Media und Co. können Ihnen als Betrieb dabei helfen und einen wirklichen Mehrwert leisten.

In unserer Veranstaltungsreihe „Ausbilderfrühling“ geben wir Ihnen als Ausbildungsbetrieb Tipps an die Hand, wie Sie potenziell Interessierte auf Ihren Ausbildungsbetrieb aufmerksam machen können. Welche Social Media-Kanäle eignen sich zur Ansprache von potenziellen Auszubildenden? Welche Möglichkeiten bieten Ihnen Plattformen wie Instagram? Wie können Sie schnell und einfach ansprechende Werbematerialien zur Ansprache von potenziellen Auszubildenden erstellen? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns gemeinsam mit Ihnen in unseren Veranstaltungen des „Ausbilderfrühlings“. 


Hier finden Sie alle Themen und Termine im Rahmen des „Ausbildungsfrühling“.


12.04.2023, 13:00 – 14:00 Uhr: Ausbilderfrühling – Ein Überblick – Welcher Social Media Kanal eignet sich zur Ansprache von potenziellen Auszubildenden?

Wissen Sie auf welchen Social Media Kanälen Ihre potenziellen Auszubildenden sich befinden? Auch klären wir die Frage, welche Inhalte sie am liebsten konsumieren.

25.04.2023, 10:00 – 11:00 Uhr: Ausbilderfrühling –  Instagram – Der richtige Kanal zur Ansprache von potenziellen Auszubildenden?

Wie sprechen Sie Ihre potenziellen Auszubildenden an? Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Instagram als Kanal zur Ansprache bietet.

11.05.2023, 14:00 – 15:00 Uhr: Ausbilderfrühling – Schnelle und effiziente Aufbereitung von Werbematerialien zur Ansprache von Auszubildenden.

Lassen Sie Ihre Werbematerialien von Agenturen erstellen? Wir zeigen Ihnen Möglichkeiten, wie Sie ansprechende Werbematerialien erstellen können ohne teure Designprogramme.

22.05.2023, 11:00 – 12:00 Uhr: Ausbilderfrühling – Ein Überblick – Digitale Lerntools in der Ausbildung.

Wie Unterstützen Sie Ihre Auszubildenden in der Ausbildung beim Lernen? Wir stellen Ihnen verschiedene digitale Möglichkeiten vor, um den Lernprozess zu fördern, digital kommunizieren und Feedback zu geben.

Melden Sie sich hier für die Veranstaltungen an: Link zur Anmeldung

Jung trifft alt auf dem Arbeitsmarkt – wie gestalten wir das Miteinander? Oder wie man es auch bezeichnet: Generationenmanagement. Doch was bedeutet es eigentlich? Und warum ist das Thema relevant?

Die jetzige Situation auf dem Arbeitsmarkt ist eine besondere: Vier Generationen treffen aufeinander. In der Wissenschaft werden diese als Babyboomer (ca. 1956 – 1964), Generation X (ca. 1965 – 1979), Generation Y (ca. 1980 – 2000) und Generation Z (ca. 2001 – 2019) bezeichnet. Und warum? Wir ordnen Menschen aus unterschiedlichen Jahrgängen bestimmten Generationen zu, da sie ähnliche Erfahrungen und prägende Ereignisse teilten. Diese beeinflussen dann das eigene Handeln und die Wertvorstellungen, welches gleichermaßen Auswirkungen auf unsere Arbeitseinstellung oder Führungsverständnis hat.

Hier liegt auch einiges an Konfliktpotenzial in der Arbeitswelt. Jüngere Menschen wünschen sich beispielsweise eine klare Trennung der beruflichen und privaten Zeit (Work-Life-Balance). Persönliche Verwirklichung ist ihnen sehr wichtig, die Arbeit ist zweitrangig. Bei den Generationen, die schon länger im Berufsleben stehen, dürfen die Grenzen gerne mal verschwimmen. Sie sind eher bereit, zusätzliche Arbeit zu übernehmen und haben gelernt, sich bestehenden Ordnungen anzupassen.

Doch wie bringen Arbeitgeber diese weit auseinander liegenden Vorstellungen jetzt zusammen?

©Andrea Piacquadio

Verständnis, Wertschätzung und Vertrauen schaffen

Die Zusammenarbeit verschiedener Altersgruppen bringt viele Chancen und Potenziale mit sich. Um dies zu erkennen, müssen die Menschen aufeinander zugehen und offen für einen Austausch sein. Dies gelingt, wenn wir das Verständnis untereinander fördern. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Generationen mehr voneinander erfahren und die Werte der anderen sowie dessen Entstehungen verstehen. Hier können Workshops und Schulungen hilfreich sein, wie zum Beispiel Seminare für Ausbildungsleiter*innen, um die jüngeren Generationen besser zu verstehen und Stereotype abzubauen.

Um ein wertschätzendes und vertrauensvolles Arbeitsumfeld für alle Altersgruppen zu schaffen, können ebenfalls Maßnahmen zur Teamentwicklung beitragen. Spielerischen Übungen (Gemeinsamkeiten durch Aufstellungen finden: Einer trifft eine Aussage und die Mitarbeitenden ordnen sich im Raum entsprechend zu, z.B. Kaffee vs. Tee), welche als „Eisbrecher“ dienen, um Kolleg*innen besser kennenzulernen, bis hin zum Escape Room, bei dem Teams gemeinsam Aufgaben lösen, fördern das WIR-Gefühl. Ziel sollte immer sein, den Austausch anzuregen, die Zusammenarbeit zu reflektieren und Empathie füreinander zu schaffen.

Miteinander anstatt übereinander reden

Vielfältige Teams fordern eine aktive Gestaltung der Kommunikation. Wenn dies nicht geschieht, droht die Gefahr, dass bestimmte Handlungen nicht eingeordnet und eventuell missverstanden werden. In einer gelebten Fehlerkultur werden Fehler als Wachstumschance erkannt und Menschen eines Unternehmens ermutigt, diese offen mitzuteilen. Hier liegt großes Potenzial, um voneinander zu lernen und die Expertise sowie unterschiedliche Kompetenzen – aufgrund von Betriebszugehörigkeit, langjähriger Berufserfahrung oder digitalem Zeitalter, in welchem man geboren wurde – einzubringen. Ergänzt durch eine gelebte Feedbackkultur, ist die Weiterentwicklung und das Verstehen der anderen möglich.

Darüber hinaus ist es für altersübergreifende Teams ebenso wichtig, gemeinsame Werte für die Zusammenarbeit zu finden. Was ist jedem einzelnen Mitarbeitenden wichtig? Was brauchen meine Kolleg*innen, damit sie einen guten Arbeitstag haben? Insbesondere Führungskräfte müssen dazu befähigt werden, Bedürfnisse wahrzunehmen und Erwartungen einzuholen. Regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitenden stellen ein geeignetes Instrument dar. Aber auch der Telefonhörer darf immer noch zur Hand genommen werden. Einfach anrufen und nachfragen, wie es anderen Menschen ergeht, hat nicht an Wert verloren und ist unser absoluter Geheimtipp 😉 – Das gilt auch für Kolleg*innen untereinander.

Lernen voneinander und miteinander

Lernen ist die Grundlage für persönliche Entwicklungen und der Treiber jeglicher Veränderung. Lebenslanges Lernen gibt Vertrauen und unterstützt uns, mit sozialen Dynamiken umzugehen. Dies funktioniert sogar schon in einer gemeinsamen Mittagspause mit inhaltlichem Mehrwert: „Lunch & Learn“. Eine Person aus dem Team (im Idealfall divers zusammengestellt) bringt einen kurzen Impuls zu einem ausgewählten Thema mit oder erzählt von der eigenen Arbeit. Kolleg*innen dürfen Fragen stellen und idealerweise entsteht ein lebendiger Austausch.

Mentoring und Tandems sind besonders beliebte Formate, um ältere und jüngere Mitarbeitende zusammenzubringen. Im Fokus steht immer, von den Kompetenzen der anderen lernen durch gezielten Wissenstransfer sowie bei Fragen, Herausforderungen und Entscheidungen zu unterstützen. Idealerweise entsteht eine vertrauensvolle, partnerschaftliche Zusammenarbeit, bei der sich beide Parteien gegenseitig beraten und voneinander lernen. Dies lockert ebenfalls den möglichen Konkurrenzdruck unter den Generationen auf und trägt zu einer Verbesserung der Unternehmenskultur bei.

Und zu guter Letzt: Auch wenn es manchmal schwierig ist und eine generationenübergreifende Zusammenarbeit viele Herausforderungen mit sich bringt, eine Investition in die genannten Maßnahmen lohnt sich. Es warten viele Erkenntnisse und das Kennenlernen neuer Welten auf Sie!